Silber und Bronze für Bläsernachwuchs
Während des Stephanskonzertes erhielten Jungmusiker des Denzlinger Vereins ihre Urkunden
Dienstag, 30. Dezember 2008 - Artikel in der Badischen Zeitung
Verfasser: Markus Zimmermann-Dürkop
DENZLINGEN (mzd). Bei den bekannten "Rebland Musikanten" in Bühl-Altschweier verbrachte Klaus Bechtold seine Lehrjahre, seine Herrenjahre als Trompeter verbringt er im Denzlinger Musikverein, wobei er zum Hauptorcheter über die Dorfmusikanten fand.
Beim Stephanskonzert wurde er von Martin Drayer, dem Vorsitzenden des Bezirks IV des Badischen Blasmusikverbandes, mit dem silbernen Ehrenzeichen des Bundes Deutscher Blasmusikverbände dafür ausgezeichnet, dass er die Trompete seit einem Vierteljahrhundert nicht mehr aus der Hand gelegt hat. "Wir freuen uns, Klaus Bechtold mit seiner Erfahrung und seiner Begeisterung in unseren Reihen zu haben", so Albrecht Lehmann für den Musikverein.
Ein Vorbild auch für den Musikernachwuchs, dem die Jugendleiterinnen Selina Reichenbach und Jasmin Seng die Urkunden für die bestandene Prüfung zum Jungmusikerleistungs-abzeichen überreichten. Bronze erhielten Julius Binninger (Trompete), Felix Fischer (Klarinette), Sonja Funk (Saxophon), Julia Klima, Lena Sator (beide Querflöte), Sandra Schlegel (Horn), Rebecca Seng (Querflöte), Nelly Wang (Klarinette), Selina Wagner (Querflöte), Marc Zähringer (Klarinette) und Leonie Thürmer (Querflöte). Die höhere Wertung haben Sarah Beyer (Querflöte), Simon Kaiser, Dominik Schopp (beide Trompete), Jonas Schopp (Saxophon) und Laura Wisser (Klarinette) mit der Prüfung zum silbernen Leistungsabzeichen bereits erklommen.
Ein großer musikalischer Abend
Das traditionelle Jahreskonzert zum Stephanstag des Musikvereins Denzlingen wurde zu einem genussreichen Erlebnis.
Montag, 29. Dezember 2008 - Artikel in der Badischen Zeitung
Verfasser: Markus Zimmermann-Dürkop
DENZLINGEN. Das Kollektiv ist alles, oder zählt nur das Individuum? Eindrucksvoll unterstrich der Musikverein Denzlingen bei seinem traditionellen Jahreskonzert zum Stephanstag, dass keines der beiden Extreme Gültigkeit hat. Individualität und Gemeinsinn bildeten die Grundlage für einen Abend voller Genuss.
Mit einem klassischen Eröffnungsstück, einem von Trompetensätzen gekennzeichneten Prélude, startete das Hauptorchester sein vielfältiges Programm, das in diesem Jahr unter keinem Motto stand, was Freiräume schuf, die reichlich genutzt wurden. So schon beim zweiten Stück, dem 1. Satz eines Konzerts für Klarinette. Einfühlsam führte Harald Aigeldinger, seit 16 Jahren musikalischer Leiter, das Ensemble, das den Boden bereitete für die solistischen Ausflüge von Selina Reichenbach. Die Abiturientin zauberte mit ihrer Klarinette, bezauberte mit einem von unterschiedlichen Stimmungen geprägten Spiel und erntete verdient begeisterten Beifall und die Gratulation des Maestros.
Mit symphonischer Programmmusik, dazwischen die unverzichtbaren Märsche, faszinierte das Ensemble anschließend. Diese Musik führte in die von unterschiedlichen Stimmungen geprägte Landschaft und Lebenswelt des Schwarzwaldes (Silva Nigra), die nordische Götterwelt mit dem sagenhaften Streit zwischen Gut und Böse (Fate of gods) und in die slawische Kultur.
Großartig zeichneten dabei die Musiker, sehr konzentriert geleitet, eine Vielfalt unterschiedlicher Stimmungsbilder zwischen dunkler Bedrohlichkeit und heller Freude. Wunderbare Wechsel zwischen den einzelnen Registern, von der Piccolo-Flöte bis zur Tuba, bildeten dabei die Grundlage für einen runden Klang. Dass in dem großen Orchester selbst die einzige Oboe zur Geltung kam, ohne den Eindruck zu erwecken, dass sie sich durchsetzen müsse, bezeugte die Harmonie im Orchester. Ein Orchester, das eben auch von Individuen wie Thorsten Hehn lebt. Er feierte mit dem Stück "Slavia" eine hörenswerte Premiere am Dirigentenpult. Dass fünf Mitwirkende ihre Konzertpremiere feierten, war nicht herauszuhören. Das vor dem Hauptorchester auftretende Jugendorchester ließ mit einem anspruchsvollen Programm unter der Leitung von Diana Stephan erkennen, dass Sorge um die Zukunft des Musikvereins unangebracht ist.
Jugend- und Hauptorchester ernteten lang anhaltenden Applaus für einen großen musikalischen Abend.
Das Orchester unter den Linden
Serenaden-Konzert des Musikvereins Denzlingen am "Heimethues" mit Marschmusik und Rhythmen von Carlos Santana
Donnerstag, 17. Juli 2008 - Artikel in der Badischen Zeitung
Verfasser: Markus Zimmermann-Dürkop
DENZLINGEN. In der Generalprobe am Freitagabend waren die Musiker des Hauptorchesters des Musikvereins noch klatschnass in die "Vielharmonie" geflohen, doch zum dritten Serenadenkonzert am "Heimethues" meinte es der Wettergott gut mit den Musikern und den Freunden der überwiegend traditionellen Blasmusik. Trocken, zumindest äußerlich, konnten sie ein durchaus abwechslungsreiches Programm genießen.
Einen festen Stamm an Zuhörern hat mittlerweile das Serenadenkonzert des Musikvereins. Nicht zuletzt deshalb, weil das Orchester die leicht Atmosphäre eines Sommerabends am "Heimethues" auch gut versteht, in Töne umzumünzen. So gelang ein sehr beschwingter Auftakt mit dem sehr dynamischen Marsch "Arsenal" , der trotz seinem zackigen Charakter mehr unternehmungs- als kampfeslustig klang.
Beschwingt setzte sich das Programm mit zwei Tänzen fort und spannte dabei eine weiten Bogen der europäischen Musik. Vom ungarischen Csardas bis zum andalusischen Pasodoble. Sechs Werke im Mittelteil widmete das Orchester dann verstärkt der traditionellen Blasmusik. Marsch und Polka wechselten im flotten Rhythmus, wobei sich die Musiker nicht nur als Instrumentalisten präsentierten. Bei der Polka "Ein neuer Tag" von Vladimir Fuka zeigten sie durchaus auch chorische Qualitäten und überraschten mit Gesangseinlagen aus vielen Kehlen.
Das Finale gehörte dann wieder der moderneren Musikliteratur. Sowohl das Medley mit Stücken von Bryan Adams, als auch das mit Hits des Stargitarristen Santana, zeigte ein sehr großes Einfühlungsvermögen. Wobei die originalfremde Übernahme der solistischen Partien durch Saxofone und andere Instrumente sehr gelungen und reizvoll erklang. Zum Abschluss dann die Hymne aller Freunde der Musik, eben "Music" von John Miles.
So präsentierte sich das Orchester im Schatten der Linden hinterm "Heimethues" letztlich trotz der starken Orientierung an den traditionelleren Klangbildern als sehr vielseitig, was sich auch in den Zugaben widerspiegelte. Einem Marsch folgte die sehr romantische, melodiöse und freundlich klingende Liebeserklärung an "Claudia" — die Frau des Dirigenten und alle Claudias dieser Welt.
"Die Franzosen waren richtig begeistert von uns"
Jugendorchester des Musikvereins besuchte die französische Partnerstadt St. Cyr-sur-Mer — und war begeistert von der Reise
Freitag, 13. Juni 2008 - Artikel in der Badischen Zeitung
Verfasser: Markus Zimmermann-Dürkop
DENZLINGEN. Jederzeit würden sie wieder zu einer Orchesterreise in die südfranzösische Partnerstadt St. Cyr-sur-Mer aufbrechen — da sind sich Chantal Graf, Tobias Weismann und Julia Hoch einig. Trotz oder vielleicht gerade wegen des großen Altersunterschiedes zwischen den Mitgliedern des Jugendorchesters des Musikvereins seien die sechstägige Reise und der Aufenthalt am Mittelmeer ein "tolles Erlebnis gewesen" .
"Genau zehn Jahre nachdem ein Jugendensemble des Musikvereins schon einmal die französische Partnerstadt besucht hatte, ist diese wieder zum Ziel einer Konzertreise ausgewählt worden" , erklärt Jugendwart Andreas Zimmermann. Ziel der Reise sei neben dem Kontakt mit jugendlichen und erwachsenen Musizierenden der Partnerstadt auch das Zusammenwachsen der 33 Mitglieder des eigenen Orchesters gewesen.
"Wir sind wieder in einer Umbruchphase, ältere Mitspielende gehen und junge rücken nach" , erklärt Andreas Zimmermann. "Bis zur Reise habe ich nicht alle mit Namen gekannt" , erklärt die zehnjährige Saxofonistin Chantal Graf. Jetzt sei das ganz anders, weil die meisten Programmpunkte gemeinsam unternommen worden seien. "Selbst der zur freien Verfügung stehende Nachmittag wurde gemeinsam am Strand verbracht" , erzählt die 16-jährige Klarinettistin Julia Hoch. "Wenn man in so ein Orchester kommt, dann ist es am Anfang zumeist etwas komisch" , sagt der zwölfjährige Trompeter Tobias Weismann. Spätestens nach der Reise sei das ganz anders. Die Tage in Frankreich hätten die Gruppe zusammen geschweißt. "Wie jüngere und ältere zusammen gefunden haben, war ganz toll beim Besuch im Klettergarten zu sehen" , betont Dirigentin Diana Stephan. Aus Sicht der musikalischen Leiterin, die mit der Orchesterreise ihre Flitterwochen verband — sie war mit ihrem Ehemann schon eine Woche früher angereist — wirkt sich das Zusammenwachsen aber auch musikalisch aus. "Es ist ganz toll, welche neue Lust das Orchester entwickelt" , betont Diana Stephan.
Lust auch auf Frankreich, was sich nicht nur in der Erweiterung des Repertoires um das Stück "Oh Champs-Elysées" zeige. Toll sei es auch gewesen, Schüler der L’école municipale de musique, der Musikschule, in das Ensemble mit zu integrieren und beim Konzert auch einige Stücke gemeinsam mit dem "Progrès Musical" , dem örtlichen Musikverein, zu spielen. Ohne Probe sei das locker gegangen, was auch für die Fähigkeiten der Musiker spreche — auch wenn sich die Franzosen nicht immer an den Rhythmus gehalten hätten, der auf den Notenblättern notiert ist.
"Mit Händen und Füßen haben wir geredet" , betonen die Jugendlichen. Außerdem hätten sie ja auf ihr Schulfranzösisch zurückgreifen können. "Das Konzert war richtig toll, die Franzosen waren begeistert von uns" , hebt Tobias Weismann hervor. Dass das zweite geplante Konzert am Abreisetag dem Regen zum Opfer fiel, bedauern alle. Es sei aber der einzige Tag mit enttäuschendem Wetter gewesen und somit nur ein Grund mehr, noch mal nach St. Cyr aufzubrechen.
Das Konzert fand im Saale statt
Das als Open Air geplante Doppelkonzert des Musik- und Kunstwochenendes in Reute musste verlegt werden
Dienstag, 10. Juni 2008 - Artikel in der Badischen Zeitung
Verfasser: Pia Grättinger
REUTE. Aus dem Open-Air-Konzert "Zwei Vereine — ein Orchester" der Musikvereine Reute und Denzlingen wurde ganz schnell ein Indoor-Konzert. Die Bänke auf dem Rasengelände bei der Schule in Reute waren gut gefüllt mit zahlreichen Besuchern. Die Musikinstrumente und Notenblätter der 90 Musikerinnen und Musiker waren auf der Bühne platziert, doch genau um 19.30 Uhr setzte der Regen ein und Ute Metzger verkündete das Ende der Open-Air-Aufführung.
Hektisch, aber mit viel Disziplin wurden Instrumente, Notenständer und Stühle geschleppt. 20 Minuten später ging es mit in der Halle los. Schade nur, dass einige Besucher es vorzogen, nach Hause zu gehen. Ihnen sei gesagt: Sie haben viel versäumt! Denn die Musiker und die beiden Dirigenten Daniel Lampert und Harald Aigeldinger ließen sich von dem Wetterkapriolen die Laune nicht verderben. Das Orchester bot zwei Stunden lang Blasmusik auf hohem Niveau. Sie eröffneten furios mit dem Stück "Groovin’ Around" den Konzertabend und boten den Zuhörern ein unvergleichliches Klangerlebnis, in dem auch Solisten brillierten. Das 90 Mann starke Orchester setzte die Filmmusikwerke von John Williams "The March from 1941" sowie "Fluch der Karibik" von Klaus Bardelt und "The Rock" ein Arrangement von Glennie-Smith-Zimmer-Williams hervorragend um. Dabei wurde den Musikern technisch, harmonisch wie auch rhythmisch einiges abverlangt.
Auch nach der Pause bekam das Publikum Musikgenuss auf höchstem Niveau geboten. Die Zuhörer reagierten begeistert und feierten das Gesamtorchester vom ersten Stück an. Anspruchsvoll waren das Medley von Robbie Williams "Let me entertain you" und "Santana" von Giancarlo Gazzani arrangiert. Das Rhythmusfeuerwerk ging weiter mit "Bryan Adams" und "Queen in Conzert" . Immer wieder griffen Schlagzeuger, Percussion und auch Bläser in die Vollen. Doch es gab immer wieder einschmeichelnde, sanfte Töne, die die Dramatik steigerten. Lampert und Aigeldinger dirigierten abwechselnd, beide hatten dass große, sicher nicht einfach zu führende Gesamtorchester fest im Griff. Seit drei Monaten hat jedes Orchester für sich geprobt, am Schluss gab es nur vier Gesamtproben und es hat alles geklappt. Das Orchester präsentierte sich als kompakte musikalische Kompetenz. Die beiden Dirigenten dirigierten mit motivierender Gestik und vermittelten dem Orchester deutlich die nötigen Nuancen. Durch das Programm führte aus Reute Ute Metzger und aus Denzlingen Klaus Bechthold.
Das Publikum geizte nicht mit Applaus — als Dankeschön für ein anspruchsvolles, anregendes Programm, wie man es in deutschen Mehrzweckhallen nicht oft zu hören bekommt. Zugaben gab es natürlich auch einige.
Das Konzert war der Höhepunkt des Musik- und Kunstwochenendes, das der Musikverein veranstaltet hatte. Gut besucht auch die Ausstellung von sieben Künstlern in der Grund- und Hauptschule in Reute.