Musikverein Denzlingen e.V.

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Geehrte sorgen für besondere Vielfalt

28. Dezember 2016 - Artikel in der Badischen Zeitung

Verfasser: Markus Zimmermann

Die Wünsche von langjährigen Mitgliedern des Denzlinger Musikvereins prägen dieses Jahr das Stephanskonzert.

Für zusammen 270 Jahre Musikvereinsengagement wurden Fritz Dorsch (von links), Anke Baumann (je 25 Jahre), Reinhard Schlegel, Walter Frey (je 50), Alfred Mutter, Sybille Wagner und Albrecht Lehmann (je 40)  

DENZLINGEN. Ein Thema führt meist als roter Faden durch das Programm des Jahreskonzerts von Orchestern. So war es bisher auch bei den Stephanskonzerten des Musikvereins, die zur Weihnacht in Denzlingen gehören wie der Stern zum Alten Rathaus. 2016 jedoch war ein Wunschkonzert angesagt. Sieben für langjährige aktive Mitgliedschaft Geehrte bestimmten, was auf dem Programm stand und sorgten damit für eine ungewöhnliche musikalische Vielfalt.

"Ehre, wem Ehre gebührt", lautete dann doch das Motto für die Musik der Geehrten, die das Hauptorchester unter der Leitung von Harald Aigeldinger mit einem sehr dynamischen Werk eröffnete. Wie sollte es auch anders sein bei einer Hymne, die dem olympischen Geist huldigt, komponiert von John Williams, der mehrfach für die Weltfestspiele der Sports Fanfaren ausersonnen hat. In die bunte Opernwelt entführte das Orchester dann mit der "Rosemunde Overture", einem Werk von Franz Schubert. Eine Komposition, in der sich Wiener Verspieltheit, verzaubernd von Querflöten und Piccolo intoniert, mischte mit temperamentvollen, durch das Blech geprägten Passagen.

Beim Hornfestival von Kurt Gäble rückte ein Instrument in den Vordergrund, das sich ansonsten mehr im Hintergrund bewegt. Anke Baumann, Sandra Schlegel und Nadine Schwarz präsentierten sich mit dem Werk, das klassische und populäre Elemente verbindet, als sehr versierte Hornistinnen. Fein abgestufte Gefühlswelten, sehr intensiv zur Geltung gebracht, durchstreifte danach das Hauptorchester mit der Aufführung von "Emotionen" des gleichen Komponisten.

Mit dem Graf-Zeppelin-Marsch gelang es dem Hauptorchester, das Publikum im fast ausverkauften Kultur- und Bürgerhaus zum Mitklatschen zu bewegen, während es bei "a tribute to Lionel" – dem Jazzmusiker Lionel Hampton gewidmet – in Erstaunen versetzt wurde. Derart flink und ausdrucksstark spielte Patrick Schlegel das Vibraphon. Mitreißend dann, wie schon das Original, das Medley aus Glen- Miller-Melodien, bei dem sich, wie sollte es anders sein, acht Saxophonisten in den Vordergrund spielten und dies so ansteckend, dass selbst das Bühnenbild in Schwung geriet. Von ergreifender Emotionalität geprägt war das Finale mit Gänsehautcharakter, dem Sängerin Dagmar Wood nochmals eine ganz eigene Ausdruckskraft verlieh. Sehr harmonisch aufeinander eingespielt und fein akzentuiert erklangen ihre Stimme und das Orchester bei "Gabriellas Lied" aus dem Film "wie im Himmel" auf Schwedisch und, als Zugabe, "Ich gehör nur mir" aus dem Musical Elisabeth.
So viel Vielfalt gibt es selten - das Hauptorchester des Denzlinger Muskvereins unter der Leitung von Harald Aigeldinger beim Stephanskonzert 2016
Vor dem Hauptorchester hatte das Jugendorchester unter der Leitung von Thorsten Hehn seine große Stunde. Ein Ensemble, das sich, dank zahlreicher Wechsel, immer neu erfinden muss, sich angesichts dieser Tatsache aber sehr beachtlich präsentierte. Die 26 Instrumentalisten offerierten eine große Bandbreite, spielten Filmmusik aus den 50er-Jahren, wobei der Saxophonist Jakob Kailer als Solist eine große Portion Einfühlungsvermögen zeigte, Evergreens der Beatles und Medleys aktueller Charthits von "One Direction" und "Adele". Variantenreich intoniert wurde die Filmmusik aus dem Disney-Werk "Die Eiskönigin".

Ehrungen: Gratuliert wurde Christine Dees (Querflöte), Philine Höfflin (Klarinette), Katja Mattes (Alt-Saxophon) für das bronzene Jungmusikerabzeichen und Lukas Kailer (Schlagzeug) für das silberne Jungmusikerabzeichen. Für ihr Musikvereinsengagement wurden Fritz Dorsch, Anke Baumann (je 25 Jahre), Alfred Mutter, Sybille Wagner, Albrecht Lehmann (je 40 Jahre), Reinhard Schlegel und Walter Frey (jeweils 50 Jahre) ausgezeichnet.

 

 

Musik als Zeichens des Friedens

Riesenbeifall für das MVD-Kirchenkonzert mit rund 50 Musikern und Gesangssolisten

Donnerstag, 28. April 2016 - Artikel im "Von Haus zu Haus" - Helmut Gall

Denzlingen(hg). Zum zweiten Mal binnen einer Woche war die St.-Jakobus-Kirche Ort eines großartigen musikalischen Erlebnisses für zahlreiche Zuhörer. Nach dem Gemischten Chor der Concordia war es diesmal der Musikverein, der zu einem beeindruckenden Kirchenkonzert einlud und dabei zu Recht Riesenbeifall für seine reife musikalische Leistung unter der Leitung von Harald Aigeldinger erntete.

Das Orchester des Musikvereins Denzlingen in der St.-Jakobus-Kirche (Helmut Gall)

Mit Beifall gefeiert wurde auch die Gesangssolistin Lara Grafmüller, die im Orchester auch Saxofon spielt, ferner die Sopranistin Eva Höfflin-Grether mit ihrem Mann Sascha Grether, Klaus Bechtold für sein ausgezeichnetes Trompeten-Solo und nicht zuletzt Pfarrer Hans-Günter Hartwig, der ein Memnto von Mascha Kaléko vortrug. Pfarrer Hermann Vogt begrüßte als Hausherr eingangs alle Musiker und Besucher, die sich im Rahmen eines Kirchenkonzertes für das zentrale Thema des Friedens engagierten.

Fritz Dorsch hieß als Vorsitzender des Musikvereins alle Besucher willkommen und bat gleichzeitig um eine Spende, da man bei freiem Eintritt zum Kirchenkonzert eingeladen hatte. Dorsch würdigte die Arbeit von Kulturpreisträger Harald Aigeldinger, der es wieder geschafft habe, als Dirigent in nur knapp drei Monaten ein umfangreises und anspruchsvolles Konzert einzustudieren. Als Vereinsvorsitzender dankte er allen Musikern, die wieder einige Extraproben und Proben-Samstage für das Konzert auf sich nehmen mussten, um dieses Konzert in dieser Güte abzuliefern. "Vor meinem eigenen Tod ist mir nicht bang. Nur vor dem Tode derer, die mir nahe sind. Wie soll ich da leben, wenn sie nicht mehr da sind?", zitierte Pfarrer Hartwig aus besagtem "Memento". Das schönste Gotteslob sei die Musik und "Gesungen ist doppelt gebetet", nannte Fritz Dorsch als Motto der nachfolgend vorgetragenen, zum Teil sehr ergreifenden Melodien. Gesangsdarbietungen waren im Kirchenkonzert dieses Jahres ebenfalls zu hören, und zwar zunächst durch die aktive Musikerin Lara Grafmüller mit dem Stück "Gabriella's Song" aus dem berühmten Film "Wie im Hillem", komponiert von Daniel Daréus. Zuvor erntete Solist Klaus Bechtold großen Beifall für seinen Part an der Trompete bei "Share my Yoke" ("Teile mein Leid") von Joy Webb. Neben einigen anderen bestens ausgewählten Instrumentalstücken hörten die Besucher als Hauptwerk des diesjährigen Kirchenkonzertes die Komposition "Et in Terra Pax - Und Frieden auf Erden" des belgischen Komponisten Jan Van der Roost, ein nachdrücklüches Plädoyer für den Frieden.

Die Solisten beim Kirchenkonzert 2016 (von links): Sascha Grether, Hans-Günter Hartwig, Eva Höfflin-Grether, Harald Aigeldinger, Lara Grafmüller, Fritz Dorsch und Klaus BechtoldBeim abschließenden "Halleluja" von Leonard Cohen fanden die beiden Gesangssolisgten, Eva Höfflin-Grether mit ihrem Mann Sascha Grether, offene Ohren für ihren ausgezeichneten Vortrag. Nachdem der letzte offizielle Vortrag und auch eine passende Zugabe verklungen waren, wollte der Beifall nicht enden.

Nicht wenige folgten schließlich auch der Einaldung, noch eine Weile im Gemeindesaal unter der Kirche zu verbringen, wo man eine Kleinigkeit aus Küche und Keller vorbereitet hatte.